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Substitutionale Quantifikation: bei der substitutionalen Quantifikation geht es um die Feststellung, ob sprachliche Ausdrücke für einen Sachverhalt gebildet werden können. Bsp „Es gibt einen wahren Satz, der…“. Im Gegensatz dazu wird bei der referentiellen Quantifikation – der normalerweise in der Prädikatenlogik angewendeten Form der Quantifikation - etwas über Gegenstände ausgesagt. Bsp „Es gibt mindestens einen Gegenstand x mit der Eigenschaft …“ oder „Für alle Gegenstände x gilt…“. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Arten der Quantifikation ist nun der, dass bei der möglichen Ersetzung eines sprachlichen Ausdrucks durch einen anderen Ausdruck eine sogenannte Substitutionsklasse angenommen werden muss, die es im Fall von Gegenständen nicht geben kann, da der alltägliche Gegenstandsbereich nicht in Klassen eingeteilt ist. Bsp Man kann einen Tisch durch irgendeine Kiste ersetzen, nicht jedoch das Wort Tisch durch ein gerade verfügbares Wort. Siehe auch Referentielle Quantifikation, Quantifikation, Substitution, Inferenzen, Implikation, Stärker/schwächer, Logik, Systeme, Semantischer Aufstieg.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Nuel Belnap über Substitutionale Quantifikation – Lexikon der Argumente

EMD II 340
Substitutionale Quantifikation/sQ/Belnap/Dunn: Substitutionale Quantifikation erfordere nicht einmal eine Ontologie von Ausdrücken.
KripkeVs: das tut sie doch!
>Substitutionale Quantifikation/Kripke
.
KripkeVsBelnap: Wenn gar keine ontologische Verpflichtung (oV) vorliegt, warum sollte dann L Metasprache von L0 sein? - Dann ist T(x) kein Prädikat, dann ist die Metasprache (MS) bloße Form ohne Interpretation. - Dann gibt es keine Wahrheitstheorie (WT).
>Ontologische Verpflichtung, >Metasprache, >Wahrheitstheorie, >Interpretation.
II 341
Substitutionale Quantifikation/Belnap: Die Ausdrücke der Metasprache bezeichnen, oder sie bezeichnen nicht.
>Bezeichnen, >Denotation, >Referenz.
II 344
KripkeVsBelnap: Das ist nicht so kategorisch zu beantworten. - Die Antwort hängt von beidem ab: von L0 und vom Bestand der einfachen Ketten-Prädikate. - Man kann auch viele neue Symbolketten definieren (und ableiten). - Das bedeutet aber nicht, dass die neue Ontologie irgendetwas mit der angeblichen oder realen "Bezeichnung" der Ausdrücke zu tun hat.
II 342
Wahrheitstheorie/KripkeVsWallace/VsBelnap: Die Metasprache darf nicht rein formal als uninterpretiert aufgefasst werden. - (Die Objektsprache darf dagegen als uninterpretiert gelten).
>Objektsprache.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Beln I
N. Belnap
Facing the Future: Agents and Choices in Our Indeterminist World Oxford 2001

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

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> Gegenargumente gegen Belnap

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